So sehr wie schon lange nicht mehr war dieses Mal Weihnachten für mich das Fest der Familie – und es war ein schönes Fest. Dieses Jahr irgendwie ganz ohne den sonst üblichen Stress. Ohne “wir müssen noch schnell da und da hin”. Und jetzt – wieder zurück in Ulm – sitzen wir hier bei unserem Weihnachtsbaum und lassen die Feiertage bei Tee und Plätzchen mit klassischer kirchlicher Weihnachtsmusik schön ruhig ausklingen.
Die letzten Tage hatten wir uns oft über die eigentliche Bedeutung von Weihnachten und den Bräuchen drumherum unterhalten. Angefangen von der keltischen Bedeutung des Julfestes mit der längsten Nacht des Jahres, bis hin zur von Haddon Sundblom erschaffenen Werbefigur des “Weihnachtsmanns”, der so gar keine Ähnlichkeit mehr mit dem Heiligen Nikolaus von Myra haben will. Trotzdem is’ der große Getränkehersteller mal nicht der böse Bube, denn die amerikanischen Bräuche rund um den Weihnachtsmann stammen nicht von Sundblom, sondern sind wohl viel älter: in einem Gedicht von 1822 heißt’s nämlich
Down the chimney St. Nicholas came with a bound.
He was dressed all in fur, from his head to his foot,
And his clothes were all tarnished with ashes and soot;
A bundle of Toys he had flung on his back,
And he looked like a pedler just opening his pack.
His eyes—how they twinkled! his dimples how merry!
His cheeks were like roses, his nose like a cherry!
His droll little mouth was drawn up like a bow
And the beard of his chin was as white as the snow;
The stump of a pipe he held tight in his teeth,
And the smoke it encircled his head like a wreath;
He had a broad face and a little round belly,
That shook when he laughed, like a bowlful of jelly.
He was chubby and plump, a right jolly old elf,
And I laughed when I saw him, in spite of myself;
(aus A Visit from St. Nicholas, 1822)
Trotzdem – für mich kommt an Weihnachten nicht der Weihnachtsmann, sondern das Christkind (lt. Wikipedia eine Erfindung von Martin Luther) – und Schokonikoläuse ohne Zipfelmütze finde ich auch schöner.
No Comments