Brügge – die Stadt der Schokoladenträume, der luftigen Waffeln, knusprigen Fritten und unzähligen Biersorten. Wie sehr haben wir uns auf den Besuch dieser Stadt gefreut! Beflügelt durch Reiseberichte und unzählige Instagram-Fotos wollten wir die Stadt endlich selbst erkunden. Während unseres Belgien-Urlaubs letzten Jahres war es dann soweit. Was wir da so im Vorfeld gelesen und gesehen hatten, klang zu schön, um wahr zu sein. Aber ich sage Euch: Brügge ist noch viel schöner!
Deshalb habe ich für Euch unsere 7 absoluten Highlights zusammengetragen, die Ihr auf keinen Fall verpassen dürft, wenn Ihr dort Euren nächsten Citytripp ( ob mit oder ohne Kinder) plant!
1.) Macht eine Kutschfahrt. Denn: wenn eine Kutschfahrt, dann nirgendwo anders als hier! Brügge mit seinen mittelalterlichen Fassaden, Kopfsteinpflaster und den niedlichen Brücken (ja wirklich: niedlich trifft es einfach) ist die perfekte Kulisse für dieses kleine Abenteuer – nicht nur für Kinder!
Am Grote Markt warten schon die Kutscher mit lustigen Strohhüten auf dem Kopf und einem lockeren Spruch auf den Lippen. Während wir unsere Hühnchen-Sandwiches (die wir uns kurz vorher noch gekauft hatten) verdrückten, hoppelten wir ca. 40 Minuten durch die alten, gewundenen Gassen, vorbei an prunkvollen Herrenhäusern und Kirchen – ganz großes Kino für die beiden Rabauken ;-).
Die Altstadt von Brügge ist seit dem Jahr 2000 UNSESCO Weltkulturerbe. 1134 war Brügge wegen einer gewaltigen Sturmflut quasi über Nacht plötzlich mit dem Meer verbunden, was Brügge zu einem mächtigen und unglaublich reichen Handelszentrum werden lies. Hier wurde u.a. mit Fellen aus Spanien, Wein aus Frankreich, Wolle aus England, Brokat aus Italien, usw. gehandelt. Ende des 15. Jahrhunderts versandete der Zugang zum Meer und Brügge verarmte.
Zurück bleiben die steinernen Zeugen einer goldenen Verganenheit. Heute ist Brügge ein sehr begehrtes Ausflugsziel bei Touristen, deshalb ist es ratsam, unter der Woche zu kommen – am Wochenende könnte es etwas eng werden!
2.) Schlemmt Euch durch das Schokoladen-Paradies! Ob Blüten aus Schokolade, die in heißer Milch versenkt werden, mit viel Liebe und Können dekorierte Törtchen, Macarons, Pralinen in allen Variationen, Schokolade als Bruchtafeln, Schokoladenaufstriche oder die berühmten mit flüssigem Gelee gefüllten Zuckerhütchen (Cuberdon)… hier werden Naschkatzen fündig.
In Brügge gibt es über 50 (!!) Schokoladenläden. Ich kann gar nicht sagen, welcher Laden der beste war – vermutlich probiert man einfach so viel wie möglich aus und entscheidet dann, was als größere Portion mit nach Hause darf. So haben wir es gemacht, und die Kinder hatten einen Riesenspaß, mit vollen Backen und einer Tüte Pralinen in der Hand durch die Gassen zu hüpfen! :-)
Besonders lecker fand ich den Schokoladenaufstrich “Lait Noisette Petillant” von Le Comtoir de Mathilde. Das ist sündiger Nougataufstrich mit prickelnder Brause. Verrückt, und total lecker! Empfehlen kann ich auch die Cuberdon in den Geschmacksrichtungen Aprikose, Veilchen, Kiwi und Manderine. Gott, wenn ich nur daran denke, könnte ich mich sofort ins Auto setzten und mir einen Vorrat nach Hause holen… Man merkt übrigens einen gewaltigen Unterschied zu den Cuberdon, die oft am Strand mit anderem Süßkram wie Gummibärchen und Mäusespeck verkauft werden. Die handgemachte Variante schmeckt nicht einfach nur nach Zucker, sondern entfaltet schon nach dem ersten Biss ein wunderbares Aroma…
Wenn Ihr dann rund und zufrieden durch die lauschigen Gässchen weiterrollt, könnt Ihr Euch noch die Stadt von einem anderen Blickwinkel ansehen. Also:
3.) Macht eine Bootsfahrt durch die Grachten von Brügge! Die schönsten Herrenhäuser stehen direkt am Wasser – und dadurch, dass Brügge nie durch Kriege oder Brände zerstört wurde, kann man hier einen nahezu perfekten mittelalterlichen Stadtkern bewundern. Inklusive der Kanäle, die sich durch die ganze Stadt ziehen. Es gibt mehrere Anlegestellen, die meisten befinden sich am Huidenvettersplaats sowie am Rozenhoedkaai. Also, einsteigen und Achtung: Kopf einziehen! Die Brücken sind niedriger, als man denkt! ;-)
Inzwischen sollte wieder etwas Platz im Bauch sein für die nächste Leckerei. Also:
4.) Probiert unbedingt die original belgischen Waffeln! Hierbei unterscheidet man zwischen den luftigen, eckigen Brüsseler Waffeln aus Hefeteig (Entstehung ca. 1856) und den kompakteren Lütticher Waffeln (noch ein bisschen älter – Ende 18. Jahrhundert), die eine unregelmäßige Form haben und mit einer karamelisierten Kruste punkten. Oder Ihr entscheidet Euch für die moderne Variante: Waffeln am Stiel, überzogen mit diversen Schokoladensorten (auch Erdbeere!!!) und bestreut mit Nüssen, Mini-Marshmellows, Zuckerstreusel…
Herz, was willst du mehr? Naja, vielleicht noch ein bisschen shoppen? Also,…
5.) bummelt durch die Gassen und bleibt in zauberhaften Lädchen hängen! Dille und Kamille (einen Onlineshop gibt es auch) und Callebert Kids haben mir besonders gut gefallen.Wem langsam aber sicher der Magen knurrt, darf sich jetzt auf den besten Burgerladen freuen. Also los:
6.) esst die besten Burger der Stadt im #food. Wenn hier nicht der Name Program ist: ich habe bisher noch nie so wunderschön dekorierte Burger verspeist wie hier. Die Buns werden natürlich selbst gebacken und so kommt es, dass meine Variante mit RoteBeete Saft gefärbt und in Herzform daher kommt. Wie toll ist das denn, bitte?
Zum Trinken gab es für den besten Ehemann natürlich ein belgisches Bierchen, das stilecht mit einer kleinen Schale selbst gemachten, pikant gewürztem Popcorn auf den Tisch kommt. Die Kinder waren im 7. Himmel, denn hier wird nicht nur der Kinderburger witzig serviert, sondern es gibt auch hausgemachte Limonade in verschiedenen Sorten, die wir natürlich testen mussten.
Klar, dass wir danach noch in DEM Bierladen von Brügge stöbern mussten. Also, los gehts:
7.) staunt über die riesen Auswahl in The Bottle Shop! Über 600 (!!) verschiedene Biersorten gibt es hier zu kaufen. Wie in einer Vinothek – nur eben mit Bier statt Wein, wird man hier sehr freundlich und kompetent beraten. Wärend der beste Ehemann sich mit den wildesten Biersorten eindeckte, staunten die Rabauken und ich über die verrückten Logos und zig verschiedenen Formen der passeden Gläser. Denn wer so ein belgisches Bier stilecht genießen will, braucht für jede Sorte ein speziell geformtes Glas. So kann man z.B. für das Kokossbier (übrigens mein absoluter Favorit) die passenden Kokosschalen als Trinkgefäß dazu kaufen. Übrigens dürfen sich hier Kinder an der Kasse immer einen lustigen Bierdeckel als Souvenir aussuchen. Unsere haben sich für den rosa Elefanten von “Delirium” entschieden. Ich schätze mal, auch hier ist der Name wohl Programm… ;-)
Als Einstimmung auf Brügge habe ich mir übrigens den Film “Brügge sehen und sterben” angeguckt. Von dem schrullig-kultigen Film kann man halten, was man will – als witzig-ironische Stadtführung taugt er allemal. Ohne diesen Streifen wäre ich wohl z.B. ahnungslos an der prächtigen Heilig-Blut-Basilika vorbei gegangen. Und auch der Belfried, der hoch über die Stadt ragt und eine Schlüsselrolle in dem Film spielt, hätte mich nur mäßig interessiert… also: anschauen!
Hier noch meine Tipps für passeden Lesestoff:
-
DuMont direkt Reiseführer Flandern, Antwerpen, Brügge, Gent*
-
Fünfzig Mal Mund auf in Belgien: Was man gegessen haben muss*
Für Waffelsüchtige, die den perfekten Waffelautomaten suchen:
Jupp, der Preis ist gesalzen, aber ich hoffe ja heimlich auf diverse anstehende Geburtstage… das Ding ist nämlich perfekt, um ganz schnell ganz viele Gäste glücklich zu machen… ;-)
* Affiliate Link (wer über diese Links bei Amazon einkauft, zahlt keinen Cent mehr, unterstützt aber auf nette Weise meinen Blog Vielen Dank!
Und Ihr so? Ward ihr schon mal in Brügge? Und was waren Eure Highlights? Ich hoffe, Euch hat der kleine Rundgang durch diese zauberhafte Stadt gefallen. :-) Dann viel Spaß beim Reisepläne schmieden und:
♥♥♥
Habt es schön!
Hallo Kerstin,
ein #food scheint es in brügge nicht zu geben. Hast du ne adresse?
Hi Jörn,
das #FOOD ist anscheinend umgezogen, schau mal hier:
https://hashtagfood.eatbu.com/?lang=de
Viele Grüße! ☺️